TOP 20 der Filmgeschichte


1. „Gran Torino“

USA 2008, Regie: Clint Eastwood. Grandioser Akt der Völkerverständigung im Gewand eines Thrillerdramas.


2. „Fahrraddiebe“

Italien 1948, Regie: Vittorie de Sica, Drehbuch: Cesare Zavattini. Berührende Vater-Sohn-Geschichte als Krimi in den Straßen von Rom.


3. „Sein oder Nichtsein“

USA 1942, Regie: Ernst Lubitsch, Buch: Melchior Lengyel. Eine atemberaubend schnelle und rücksichtslose Screwball Comedy.


4. „Psycho“

USA 1960, Regie: Alfred Hitchcock, Musik: Bernard Hermann. Die Mutter aller Psychothriller - zeitlos und genial.


  1. 5.„Tödliche Entscheidung“

USA 2007, Regie: Sydney Lumet, mit: Philip Seymour Hoffman u.a. Abgründiger und harter Thriller mit überragenden Schauspielern.


6. „Die Brücken am Fluss“

USA 1995, Regie: Clint Eastwood, Roman: R.J. Waller, mit: Meryl Streep u.a. Es gibt keinen Schnickschnack. Das konzentrierteste Melodrama der Filmgeschichte mit einer phänomenalen Hauptdarstellerin.


  1. 7.„La Strada“

Italien 1954, Regie: Federico Fellini, mit: Anthony Quinn u.a. Faszinierendes Melodrama unter Gaunern und Gauklern auf den Straßen Nachkriegsitaliens.


  1. 8.„Am achten Tag“

Belgien 1996, Regie: Jaco van Dormael. Poetische Tragikomödie um die Freundschaft zweier ungleicher Männer.


  1. 9.„Casino“

USA 1995, Regie: Martin Scorsese, mit: Robert de Niro, Sharon Stone u.a. Anschnallen und ab geht die Post mit dem besten Mafiafilm aller Zeiten!


10. „Die sieben Samurai“

Japan 1954, Regie: Akira Kurosawa, mit: Toshiro Mifune u.a. Packende Abenteuergeschichte aus dem 16. Jahrhundert. Großes Actionkino!


11. „Matchpoint“

USA 2005, Regie: Woody Allen, mit: J. Rhys Meyers, Scarlett Johansson u.a. Abgründige Thrillervariante von Theodore Dreisers „Eine amerikanische Tragödie“.


12. „Einer flog über das Kuckucksnest“

USA 1975, Regie: Milos Forman, Roman: Ken Kesey, mit: Jack Nicholson u.a. Radikales, tragikomisches Plädoyer für Nonkonformismus.


  1. 13.„Lohn der Angst“

Frankreich 1954, Regie: Henri-Georges Clouzot, mit: Yves Montand u.a. Explosive Spannung, atmosphärische Dichte, extravagante Charaktere.


  1. 14.„Der Eissturm“

USA 1979, Regie: Ang Lee, Roman: Rick Moody, mit: Kevin Kline u.a. Psycho-Drama, das seelische Abgründe amerikanischer Wohlstandsfamilien seziert.


15. „Chinatown“

USA 1974, Regie: Roman Polanski, Drehbuch: Robert Towne. Krimidrama, Film-noir und Psychogramm einer maroden Gesellschaft.


16. „Ninotschka“

USA 1939, Regie: Ernst Lubitsch, mit: Greta Garbo u.a. Eine rücksichtslose Kommunismussatire und hinterhältige Liebeskomödie.


17. „Fargo“

USA 1996, Regie: Ethan und Joel Coen, mit: Frances McDormand u.a. Abgründiger, schwarzhumoriger Schnee-Thriller mit brillanten Schauspielern.


18. „Solange es Menschen gibt“

USA 1959, Regie: Douglas Sirk, Roman: Fannie Hurst, mit: Lana Turner u.a. „Ein großer, wahnsinniger Film vom Leben und vom Tod“ (R.W. Fassbinder).


19. „Road to Perdition“

USA 2002, Regie: Sam Mendes, mit: Tom Hanks u.a. Berührende Vater-Sohn-Geschichte als Rachedrama unter Gangstern.


  1. 20.„Citizen Kane“

USA 1941, Regie: Orson Welles, Kamera: Gregg Toland. Ein Porträt wie ein Krimi mit drei Erzählebenen und technischen Innovationen.

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Warum eine TOP 20 der Filmgeschichte?


Eine zufällige Recherche auf den Portalen einschlägiger Institutionen („American Filminstitute“, „Fachzeitschriften“ usw.) brachte teilweise erschütternde Ergebnisse zutage. Wieso ist es so schwierig, fundierte Gründe für die Bewertung von Spielfilmen zu finden? Welches sind die Kriterien für einen gut gemachten Film? Haben sie etwas mit Geschmack zu tun? Zum Teil. Denn auch der Geschmack ist nicht relativ. Ob etwas gut schmeckt oder nicht hängt letztlich von der Qualität seiner Zutaten und seiner Zubereitung ab, genauso wie bei der kunstgerechten Gestaltung eines Films.

Die Klassifikation dieser „TOP 20 der Filmgeschichte“ befolgt ausschließlich handwerkliche Kriterien. Sie hat nur eine Unwägbarkeit: Hat man wirklich alle brillanten Filme sehen, alles erfassen können? Die andere Unwägbarkeit, ob nicht der ein oder andere Film im Laufe der Zeit Patina angesetzt hat, ob nicht der Eindruck, die Wirkung im Laufe der Zeit verblasst, wurde durch aktuelle Sichtungen aus dem Weg geräumt.



Was macht einen guten Spielfilm aus?


Die „Fachzeitschrift“ „TV Spielfilm“ hat fünf Kategorien in ihrer Bewertung: Humor, Anspruch, Action, Spannung und Erotik. Der daneben platzierte Daumen - hoch, waagerecht oder unten - deutet daraufhin, dass mit der vergebenen Punktzahl auch eine qualitative Wertung verknüpft ist. Daraus ergeben sich u.a. folgende Fragen: Ist die Abwesenheit oder Existenz von Erotik ein Qualitätsmerkmal? Gerät die Abstinenz jeglichen Humors einem Film wie z.B. „Psycho“ zum Nachteil? Wer denkt bei der vollen Punktzahl für „Anspruch“ nicht an Langeweile? Okay, dieses Modell ist also nur bedingt tauglich. Aber welche Kriterien wären denn sinnvoll? Was ist denn gutes Filmhandwerk?

Über allem steht folgendes Gebot: Ein Spielfilm darf den Zuschauer nie LANGWEILEN! Darunter gibt es sieben Kategorien.



1. Der Inhalt


Egal ob Sciencefiction, Western oder Komödie - ein Film sollte eine Geschichte erzählen, die unsere Gefühle berührt oder uns zum Nachdenken, zum Reflektieren bringt. Eine einfache Filmidee bietet größere Chancen auf eine gute Geschichte als eine komplizierte. Warum? Weil die Chance, den Zuschauer zu fesseln größer ist, wenn man sich auf die Protagonisten und ihre Handlungen konzentriert. Es gibt weniger Raum für Schnickschnack und Ablenkungsmanöver. Es fällt eher auf, wenn der Erzähler einer einfachen Geschichte seinen Plot nicht richtig durchdacht hat.

Der US-amerikanische Filmregisseur Howard Hawks hat einmal gesagt, dass es eigentlich nur ein dutzend Geschichten gibt. Wie meint er das? Niemand wird das Rad neu erfinden. Es wird im Laufe von Jahrzehnten aus anderen Werkstoffen hergestellt werden, ein neues Design oder neue Verkehrswege (Streamingdienste) bekommen. Aber wenn es kein Rad bleibt, dann wird es auch nicht laufen. Diese dutzend Geschichten sind nichts anderes als unterschiedliche Räder, klassische Erzählmotive, die zum Laufen gebracht werden wollen. Was ist ein klassisches Erzählmotiv? DIE UNMÖGLICHE LIEBE zum Beispiel. „Romeo und Julia“ verlieben sich ineinander, obwohl ihre Familien verfeindet sind. Letztlich hat ihre Liebe in dieser toxischen Atmosphäre keine Chance. Die Geschichte endet als Drama. Was ist denn der Unterschied zur Liebesgeschichte in „Die Brücken am Fluss“, „Doktor Schiwago“, „Casablanca“, „Vom Winde verweht“ usw. usf.? Es gibt keinen. Alle diese Filme erzählen eine Liebesgeschichte in widrigen Zeiten, die letztlich scheitert. Was können wir daraus lernen? Es ist ein großer Vorteil - für Filmgestalter und Rezipienten -, diese klassischen Erzählmotive zu kennen und sich an ihnen zu orientieren. Sie verfügen über einfache, konzentrierte und dramatische Plots! Es sind Geschichten, die prädestiniert sind, immer wieder neu erzählt zu werden. Na, wunderbar. Hier kann man mehr über klassische Erzählmotive erfahren.

Wo ist denn eigentlich der Ursprung des Films, seine Quelle, seine DNA? Wo kommt er her? Aus den alchimistischen Labors der Brüder Lumière und Georges Méliès, dem Begründer des narrativen Films. Ihre Vertriebsfelder waren kleine Theater oder Zelte auf Jahrmärkten. Dort haben sie ihre Experimente und Späße unters vergnügungssüchtige Volk gebracht. Jahrmarkt heißt Rummel. Dort geht es um Attraktion, Aufregung, Adrenalin, Rausch und Spaß. Alles probate Zutaten für eine gute Filmgeschichte, im Gegensatz zu Political Correctness oder gut gemeinter Rücksichtnahme, also der Schere im Kopf. „Was beschnitten ist, löst kein Vertrauen aus“, wusste schon Alexander Kluge und verstößt außerdem gegen das oberste Gebot (KEINE LANGEWEILE!).



2. Die Form


Ein Werk benötigt einen eigenen Rhythmus, eine eigene Ausdrucksform, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Es geht um das Herausfiltern von tausenden gestalterischen Möglichkeiten. Es geht um DIE optimale Lösung.

In „Citizen Kane“ kreierte Orson Welles die Mise en Scène, quasi eine Szene mit integrierter Montage. Seine Geschichte vom Aufstieg und Fall des Zeitungsmagnaten Charles Foster Kane erzählt er nicht-chronologisch in drei Erzählebenen. In „Die Sieben Samurai“ gelangen Akira Kurosawa faszinierende Actionszenen mit der Multicam-Technik. In Scorseses „Casino“ fungieren die im Off zu hörenden inneren Stimmen der Protagonisten als gnadenlose Pacemaker der Erzählung. In „M - eine Stadt sucht einen Mörder“ erzielte Fritz Lang eine eindringliche Wirkung, in dem er Stimmen und Geräusche asynchron platzierte. Was wäre „Psycho“ ohne die Musik von Bernard Hermann?

Also welche formalen Mittel werden zur Intensivierung der Wirkung eines Spielfilms erfolgreich eingesetzt?



3. Die Dramaturgie


Was ist das? Frei übersetzt: Die Wissenschaft von der Kunst eine Geschichte spannend zu erzählen. Oder: Das Gegenteil von Langeweile. Wer Entspannung, statt Spannung sucht, sollte sich z.B. mit einem Drink in die Hängematte legen oder Sonntagabends den Fernseher einschalten. Aber bei einem guten Spielfilm hat Langeweile nichts verloren. Welche Zutaten benötigt man nun für einen kunstvollen Spannungsaufbau? Die dramaturgische Kardinalregel ist folgende: Was ist in der jeweiligen Spielanordnung das Schlimmstmögliche für den/die Protagonisten?

KONFLIKTE: Was sonst? Eine Aneinanderreihung friedlicher, harmonischer Situationen hätte nur als Schlafmittel ihre Berechtigung.

SCHWIERIGKEITEN: Der Protagonist benötigt alle erdenklichen Formen von Hindernissen, Problemen, Misserfolgen, Beleidigungen, Demütigungen, Fallen, Qualen oder auch Schäden. Isolation ist besser als ein Haufen hilfreicher Freunde.

EINSATZ: Was steht auf dem Spiel? Was ist die Höhe des Einsatzes (Fallhöhe)? Wenn es um nichts oder wenig geht, warum sollte sich dann jemand dafür interessieren? Dabei kann die existenzielle Bedrohung durch den Verlust eines Fahrrads viel intensiver sein als die Bedrohung durch einen Serienkiller.

DRUCK: Durch Bedrohung, ein Ultimatum, Unrecht oder Aussichtslosigkeit für den Protagonisten entsteht Gefahr. Auch ein zeitlicher Druck (Deadline) kann zusätzlich Spannung generieren.

ESKALATION: Die Zuspitzung dramatischer Ereignisse.

WENDEPUNKTE: Eine Geschichte plausibel in andere Richtungen zu treiben, kann nie verkehrt sein. Es könnte ja sonst langweilig werden. Also eine emotionale Achterbahnfahrt: himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt.

HÖHEPUNKTE: Dramatische Ereignisse. Je mehr, umso besser.

SHOWDOWN: Finaler Höhepunkt.

POINTE: Ein überraschender, häufig ironischer Höhepunkt zum Schluss eines Films, sozusagen eine Höhepunkt-Zugabe. INFORMATIONSFLUSS: Produktive Irritationen erzeugen Fragen, die beantwortet werden wollen. Anders ausgedrückt: Sie erzeugen Spannung. Gegen Ende sollten aber auch alle angesammelten Fragen beantwortet sein.

ÜBERRASCHUNGEN: Jeder Zuschauer hat hunderte, tausende von Filmen im Kopf, also eine Erwartungshaltung. Wird diese andauernd bestätigt, wird's langweilig. Was wir brauchen, ist exakt das Gegenteil, nämlich Überraschungen.

KONTRASTIERUNG: Eine Technik zur Verdeutlichung mit hohem Konfliktpotenzial.

SUSPENSE: Alfred Hitchcock erklärt hier den Unterschied zwischen Überraschung und Suspense.

VERDICHTUNG: Die Vermeidung jeglicher Redundanz durch Fragmentierungen, Ellipsen, Zusammenfassungen oder Streichungen von Szenen.



4. Die Figuren


Elementarer Baustein sind die ins Spielfeld geführten Charaktere. Welche Zutaten werden zur Etablierung (mindestens) einer funktionierenden Hauptfigur benötigt, die man so schnell nicht wieder vergisst?

ORIGINALITÄT: Einer lebendigen, skurrilen, charismatischen Hauptfigur, die uns gefangen nimmt, folgen wir praktisch überall hin.

FACETTENREICHTUM: Verfügt die Hauptfigur über Geheimnisse, Hinterhältigkeit, Schattenseiten? Das würde Überraschungen generieren. Andersherum: Eindimensionale Figuren, deren Aktionen vorhersehbar sind, wirken langweilig.

PRÄGNANZ: Eine Hauptfigur, die uns in Erinnerung bleibt, ist entschieden vorteilhafter als jemand, der uns egal ist.

HANDIKAP: Eine Figur mit wie auch immer gearteten Handikaps hat mehr Schwierigkeiten (s. Dramaturgie) als ein Supermann und das ist gut.

SCHWÄCHEN: Ein Gutmensch, der stets korrekt handelt, ist schnell langweilig. Eine funktionierende Hauptfigur ist mit Schwächen, Widersprüchlichkeiten, Marotten, Naivität, Leidenschaft, Scham, Irrtümern und Fehlern ausgestattet. So kann man sie in die Defensive locken und in Versuchung führen.

ZWEIFEL: Eine taugliche Hauptfigur ist mit Selbstzweifeln, Skrupel oder auch Unentschlossenheit ausgestattet. Es schadet nicht, ihr Gelegenheit einzuräumen, ihre Handlungen bzw. Unterlassungen zu bereuen.

STÄRKEN: Über welche Kompetenzen verfügt die Hauptperson? Ein aktiver Held ist besser als ein passiver. Wagemut, Trickreichtum, Cleverness und Hartnäckigkeit versprechen Spannung.

ZIELE: Welche Hoffnungen, Wünsche und Bedürfnisse hat die Hauptperson? Wird sie in Gewissenskonflikte, in schwierige Entscheidungen, an einen Scheideweg geführt? Durchläuft sie eine Entwicklung?

BEZIEHUNGEN: Welche Beziehungen hat die Hauptperson zu anderen Menschen? Was sind ihre Wünsche, Sorgen, Bedürfnisse, Ängste? Reflektiert sie Rückmeldungen und Ereignisse?

IDENTIFIKATION: Ziel sollte eine Synchronisation der Gefühle einer Hauptperson mit denen des Zuschauers sein, für die er keineswegs Sympathien empfinden muss. In „Psycho“ gelingt es Alfred Hitchcock, dass wir mit einem Psychopathen (Anthony Perkins) mitzittern.

ANTAGONIST: Je gefährlicher, skrupelloser, intelligenter, umso besser. Warum? Weil es gefährlicher ist für den Protagonisten.

HANDLUNGSLOGIK: Die Handlungen und Motive der Protagonisten können im ersten Moment überraschend und irritierend, sollten aber im sozialen und kulturellen Kontext nachvollziehbar sein. Sonst wird‘s schwierig.



5. Die Dialoge


Ein weiterer wichtiger Baustein sind gute Dialoge. Aber was ist guter Dialog? Er geht stets über das rein informative hinaus. Er ist nie tautologisch, also erzählt gerade das, was man sowieso in den Bildern sieht. Warum? Weil es langweilig wäre.

Gute Dialoge sind überraschend und irritierend wie in Polanskis „Chinatown“. Sie sind konfrontativ und schonungslos wie in Kurosawas „Die sieben Samurai“. Sie sind doppeldeutig oder auch anzüglich wie in Lubitschs „Ninotschka“.

Gute Dialoge sind implizit, d.h. der Zuschauer wird zum Nachdenken angeregt. Er fungiert quasi als Detektiv und muss sich Zusammenhänge erschließen. Howard Hawks hat einmal gesagt, dass er seine Filme für die paar Leute in einem vollbesetzten Kino macht, die am schnellsten denken können. Das sollte der Maßstab sein.



6. Die Defätismusskala


„Film darf nicht Trübsal blasen“, wusste schon Alexander Kluge. Ein Kind im Film sterben zu lassen, „ist Verrat am Kino“, wusste Alfred Hitchcock. Demzufolge erhalten deutsche Depressionsfilme wie „Aus dem Nichts“ (Fatih Akin) oder „Wolke 9“ (Andreas Dresen) null Punkte. Die maximale Punktzahl geht z.B. an die Werke von Meister Lubitsch.

Ein kunstgerechter Spielfilm sollte Anregungen oder ein Gefühl der Gemeinschaft vermitteln können. Hoffnung oder Zuversicht klingen zwar moralisch, treffen es aber auch. Es müssen nicht Komödien mit Happy End, es können auch Dramen sein (s. TOP 20) oder Filme mit offenem Ende. Also welche produktiven Gefühle und Gedanken hinterlässt ein Film nach seinem Ende? Das ist die Kernfrage in dieser Kategorie.



7. Die Emotionen


Wenn man einen Witz erzählt, der niemanden zum Lachen bringt, dann hat das Unterfangen nicht geklappt. Dann kann man sich das auch schenken. Nicht anders verhält es sich bei der Erzählung von Filmgeschichten. Sie sind Kommunikation mit dem Zuschauer mittels bewegter Bilder und Töne. Gradmesser für das Funktionieren dieser Kommunikation ist die Intensität der Emotionen.

Eine gute Komödie sollte Gefühle der Freude wecken, eine fröhliche Atmosphäre schaffen, also zum Lachen oder auch zur Schadenfreude anstiften. Ein guter Psychothriller sollte Gefühle der Angst vermitteln, also Besorgnis, Furcht und Horror. Ein Melodrama sollte Gefühle der Nachdenklichkeit und Trauer hervorrufen, also Melancholie, Rührung oder auch Tränen. Eine Rachegeschichte darf unseren Ärger, unsere Entrüstung oder auch unsere Wut wecken, ein Drama unsere Hoffnung und Enttäuschung, unsere Begeisterung und Verstörung, unser Verständnis und unsere Fassungslosigkeit. Je größer die Intensität der Gefühle, desto besser hat die Kommunikation zwischen Filmemacher und Zuschauer funktioniert.